
In den Sommermonaten lädt das Café Himmelblau sonntags Münchnerinnen und Münchner zu einem Kaffee im Perlacher Forst ein
Bild: Ulrike Henking
Friedhofscafe in München
Café Himmelb(l)au im Perlacher Forst
Ein Sommer-Café auf dem Friedhof – das hat es in München erstmals 2023 gegeben. Nach dem Erfolg der beiden letzten Jahre "poppt" es wieder auf. Friedhofscafés sowie Pop-up-Cafés auf einem Friedhof werden in Bayern immer beliebter und sind inzwischen an mehreren Orten zu finden, wie z.B. in Regensburg, beim "Radt'schmobil" in Herzogenaurach, beim "Plaudertäschen" in Augsburg oder beim "großen Ohr" in Aschaffenburg.
„Kaffee, Kuchen, Ratsch“ – das ist das Motto in Münchens Pop-Up-Café auf dem Friedhof am Perlacher Forst. Das „Café Himmelb(l)au“ lädt jeden Sonntag von 1. Juni bis 31. August ab 14 Uhr bei gutem Wetter alle ein, sich bei Kaffee und Kuchen unter schattigen Bäumen gemütlich niederzulassen, miteinander zu ratschen oder in Ruhe zu genießen. Auch die Trauer darf Platz nehmen. Bei Regen findet das Friedhofscafe nicht statt. Ein blauer Bauwagen bildet den Mittelpunkt des Cafés, um den herum klappbare Bistrotische und -stühle sowie Schirme aufgebaut sind.
Der Friedhof als Lebens- und Begegungsraum
Friedhofscafés laden ein, den Friedhof als Lebensraum wahrzunehmen. Sie möchten ihn aktiv in das Leben (eines Stadtviertels) integrieren. Darüber hinaus können sich Interessierte niederschwellig und kostenlos über Formen der Bestattung und mögliche Vorbereitungen für Trauerfälle informieren. Seelsorger:innen stehen die ganze Zeit über zur Verfügung.
Das „Café Himmelb(l)au“ in München geht auf eine Initiative der „Segen.Servicestelle für Taufe, Trauung, Bestattung & mehr“ der Evangelischen Landeskirche Bayern zusammen mit den Städtischen Friedhöfe München zurück. Mittlerweile wird es von der "Projektstelle Trauerarbeit in München" mit Pfarrerin Heike Lüttgens organisiert. Ein großes Team aus Haupt- und Ehrenamtlichen ist dabei.
Wer ganzjährig einen Ort für Leib und Seele in München sucht, ist z.B. im „Haus am Ostfriedhof“ bestens aufgehoben. Trauer hat dort ein offenes Haus und Ohr. Nicht nur das Café, auch die besondere Atmosphäre und ein Kunstwerk laden ein. Stärkung, Worte, Licht ist das Motto. Die Türen stehen ganzjährig offen, jeden Tag von 10.00-17.00 Uhr. Pfarrerin Heike Lüttgens steht zusammen mit ihren katholischen Kollegen für Sie bereit.
Wie es zu dem Namen kam
Pop-Up-Café bedeutet, dass es nur für kurze Zeit besteht und genauso schnell wieder verschwindet wie es entstanden ist. Weil der Bauwagen die Farbe blau hat, wurde das Café auf den Namen „Himmelb(l)au“ getauft – einer Kombination aus „Bau“ und „blau“: Das Leben ist zuweilen wie eine Baustelle, der Himmel auf Erden mitten auf dem Friedhof möglich – das ist Café Himmelb(l)au – das ist Begegnungs- und Lebensraum.
Der genaue Ort
Friedhof Perlacher Forst, Eingang Aussegnunghalle und Hauptverwaltung, Stadlheimerstraße / Ständlerstraße, München
18.09.2023
Segen.Servicestelle